Rezension Nr. 46

Taiye Selasi – Ghana must go
Roman – Penguin Fiction – 2013 – ISBN 978-0-670-91988-8

Das Buch ist auf Englisch in der Lotte verfügbar.

Selasi erzählt die Familiengeschichte der Sais, einer nigerianisch – ghanaischen Familie, die in den USA lebt. Durch eine Ungerechtigkeit und Scham wird sie auseinander gerissen, über den Erdball verteilt und erst durch den Tod des Vater, viele Jahre später, wieder zusammen gebracht. Die zerrissenen Strukturen, die die Familie über lange Zeit geprägt haben, kommen ans Licht und die Frage ist, ob Heilung möglich ist.

Der Plot ist nicht aussergewöhnlich. Selasi erzählt eine bewegte Familiengeschichte von innen und wie die unterschiedlichen Charaktere mit den Herausforderungen des Lebens und ihrer persönlichen Geschichte umgehen. Dabei springt sie erzählerisch zwischen den Familienmitgliedern hin und her, sodass in die Gedankenwelt der einzelnen Protagonist:innen eingetaucht werden kann.

Das Buch hat mich nur zu 98% gepackt, da mich der literarische Schreibstil manchmal von der Geschichte ferngehalten hat. Und doch bin ich voll in die Geschichte um Olu, Taiwo, Kehinde, Sadie und Fola eingetaucht. Selasi schafft es gut, ein Bild einer Familie zu zeichnen, in dem die Geschwister sich für unterschiedliche Lebensentwürfe entscheiden und der Umgang mit der eigenen Herkunft ganz verschieden ist.

Es ist ein scheues: Ja, es lohnt sich dieses Buch zu lesen. Irgendwie spannend, aber ein bisschen Zweifel bzgl. des Schreibstils bleiben. Aber das ist ja bekanntlich
Geschmackssache 🙂